OSSCAR-Bauwerkscanner

Neuentwicklung zur automatisierten und kombinierten Datenaufnahme
mit Darstellung der inneren Konstruktion von Spannbetonbauteilen

 

 

Zerstörungsfreie Prüfverfahren haben im Bauwesen als „ZfPBau-Verfahren“ in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.  Für eine Vielzahl von ZfPBau-Verfahren am Markt existieren beriets bewährte Handgeräte . Diese messen aber i.d.R. nur eine Größe. Neuere Entwicklungen bedienen sich zunehmend der Kombination von Verfahren, deren Potenzial bereits Mitte der 1990er Jahre für den Massivbrückenbau erkannt wurde. Bislang veröffentlichte Ergebnisse zur kombinierten und automatisierten Datenaufnahme zeigen oftmals lediglich die Möglichkeiten, die sich bieten. Bezüglich realer Einsatzbedingungen und erforderlichem Zeitaufwand von der Messung bis zur Auswertung sind sie meist weit von einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand entfernt. Mit der Entwicklung des nachfolgend beschriebenen OSSCAR-Bauwerkscanners soll diese Lücke zu wirtschaftlich vertretbaren Einsätzen unter realen Einsatzbedingungen geschlossen werden.

Im Rahmen des vom BMWi geförderten innoNet-Programms wurde in dem Verbundvorhaben OSSCAR (On-Site SCAnneR) aus einem Konsortium von dreizehn Partnern (Forschung, Industrie und KMU) ein neuartiger Bauwerkscanner entwickelt. Der OSSCAR-Bauwerkscanner erlaubt die kombinierte Untersuchung mit Ultraschallecho, Radar und Wirbelstrom (Abb. 1b bis d) und die nachfolgende bildgebende Darstellung der Ergebnisse vor Ort. Im Vordergrund steht dabei als Prüfaufgabe, für eine wenige Quadratmeter große Messfläche, die zuvor von einem Brückenprüfingenieur festgelegt wird, detaillierte Kenntnisse über die innere Konstruktion zu gewinnen, um aus den Messergebnissen z. B. nachträglich einen Bestandsplan abzuleiten.
Folgende Eigenschaften des Scanners, die für einen Einsatz unter Baustellenbedingungen unerlässlich sind, wurden dabei umgesetzt:

  • Flexibel: Kleine Außenabmessungen von rd. 1,25 x 1,00 cm² erlauben auch Messungen in beengten Verhältnissen
  • Robust: Geschlossene Trägerprofile mit innen verlegten Kabeln und Versorgungsleitungen sowie Scannerkomponenten der Schutzklasse IP55 erlauben Einsätze in rauer Umgebung
  • Leicht transportierbar und installierbar: Die Scannerachsen bestehen aus drei separaten Trägern, die vor Ort zusammengeschraubt werden. Damit ist ein Zugang über enge Mannlöcher bzw. Kriechgänge in Hohlkästen möglich. Die Befestigung erfolgt wahlweise zerstörungsfrei mit Ankern oder mit Saugfüßen